Wanderreise: FotoCona FotoKarst - Mai 2021

Vögel, Insekten, Blumen und Landschaften zwischen Adria und Julischen Alpen

Das Friaul mit der Küste an der oberen Adria bietet dabei außerordentlich vielfältige Lebensräume
– von den Bergen über die „Colli“ zur friulanische Tiefebene und der Übergangszone zum Meer mit Lagunen und steil abfallenden Karstfelsen. Vor allem die Lagunen um Grado und die Mündungsgebiete der Flüsse sind für Vögel sehr attraktiv und stellen äußerst wichtige Habitate. Brutgebiete oder Trittsteine auf dem Zug dar.

Während der sechs Tage werden wir daher auch einen kleinen Querschnitt friulanischer Landschaften kennen lernen.
Die besuchten „Spots“ und Naturschutzgebiete bieten dabei gute Chancen auf Störche, Bienenfresser, zahlreiche Reiherarten (Kuh-, Löffel-, Seiden- und Silber- seltener Purpur-, Nacht- und Rallenreiher), Eisvogel, Stelzenläufer, versch. Wasser- und Strandläufer, Seeschwalben, Brandgänse und eine Vielzahl von Entenarten und vieles mehr.

Sie lernen Orte und versteckte Naturoasen kennen, die sehr verschiedene Aspekte repräsentieren. Die Karstlandschaft im Hinterland des Golfes von Triest gehört vermutlich zu den unbekannteren Regionen. Unter recht speziellen Bedingungen – felsiger Untergrund aus Kalkgestein, dünne Humusdeckung, große tages- und jahreszeitliche Temperaturunterschiede – haben sich hier ganz besondere Lebensgemeinschaften etabliert.

Aber natürlich stehen auch Aspekte der Landschaftsfotografie und die Beschäftigung mit – den dort ebenfalls reichlich - vorhandenen Blumen und Insekten auf dem Programm.

Bei diesem Workshop fahren wir die jeweiligen Gebiete mit dem Auto an, besuchen Ansitze und durchstreifen die Gegend auf Spaziergängen. „Italienisches Flair“ schnuppern wir in der Bar, beim Abendessen in der lebendigen Altstadt von Grado oder bei einer - für uns exklusiv gebuchten - abendlichen Bootsfahrt durch die Lagune.

  • 24.05.2021 - 29.05.2020
  • mind. 6 und max. 13 Gästen

    • qualifizierte Kursleitung Martin Sinzinger
    • 3x ÜF und in 3***s Hotel in Grado Pineta / Nähe Meer
  • Wegen dem zu erwartenden erhöhten Verkehrs- und Besucheraufkommens am Wochenende und Brückentagen haben wir diese Exkursion auf die ruhigeren Wochentage gelegt.

    Allgemeine Hinweise zu den Foto-Exkursionen:

    Als Exkursionen angelegt, führen alle Angebote mit - meist kleineren - Wanderungen in ausgesucht schöne Landschaften mit jahreszeitlich charakteristischen Naturaspekten. Die fotografische Praxis geht dabei primär vom Motiv und einer tieferen Beschäftigung mit dessen „Wesen“ aus. Naturkundliche Informationen ergänzen daher die technischen Tipps zu Möglichkeiten der lichtbildnerischen Umsetzung. Diese fotografischen Ausflüge geben vielfältige Möglichkeiten zur Annäherung an Landschaft, Pflanzen und Tiere und zur Übung und Praxis der Naturfotografie unter profunder Anleitung. Immer ist auch Zeit für individuelle Hilfestellungen zur Fototechnik, zu Funktionen der eigenen Kamera, etc. Daneben darf es aber auch einfach eine schöne Zeit im Kreise Gleichgesinnter sein ...

    Für individuelle Fragen - z.B. zu fotografischen Interessen und Schwerpunkten, zur Aurüstung etc - setzen Sie sich persönlich mit mir in Verbindung! Etwa 10 – 14 Tage vor dem Workshop erhalten Sie noch ausführliche Informationen zu Tagesablauf, Anfahrt zum Treffpunkt, Organisatorischem.

Montag, 24. Mai, Anreise und die „Falesie“ an der Triestiner Küste

Das italienische Wort „falesia“ bezeichnet eine Felswand oder Klippe. Und genau solche finden sich – überraschend an der sonst sehr flachen nördlichen Adria - im Küstenabschnitt zwischen Monfalcone und Triest. Die weißen Kalkfelsen des Karstes ragen direkt aus dem Meer. Zwei bekannte Schloss-Anlagen markieren diesen Abschnitt im Norden und Süden: Duino und Miramare. Die Exposition und der felsige Untergrund begünstigen eine spezielle Flora, die Mächtigkeit und damit Höhe der Felsen erlaubt eine wunderbare Aussicht. Wir unternehmen einen Foto-Spaziergang an der Kante der Falesie und besuchen das Meer an einer der wenigen Möglichkeiten.

Abends Fahrt zum Hotel, Einchecken und gemeinsames Abendessen im Hotel.

Dienstag, 25. Mai, Riserva naturale „Isola della Cona“

Diesen Tag verbringen wir im Naturschutzgebiet an der Mündung des Isonzo in die Adria. Der zentrale Teil ist eine renaturierte Fläche, die ab 1996 in einen ökologisch äußerst hochwertigen Lebensraum mit gleichzeitigen Beobachtungsmöglichkeiten für Besucher verwandelt wurde. Bis zur Schaffung eines entsprechenden Erdwalls, der von den Bienenfressern als Brutmöglichkeit angenommen wurde, war das Gebiet vor allem für seine Limikolen, Reiher, Singvögel und frei lebenden Camargue-Pferde bekannt. Durch die Vielfältigkeit an Lebensräumen sind auch viele Libellen und Schmetterlinge anzutreffen. Die farbenfrohen und so lebendig interagierenden Bienenfresser ziehen nicht nur uns in den Bann, so dass man beim Beobachten und Fotografieren die Zeit vergisst.

Deshalb verbringen wir den Tag in Ruhe und Muße in dem Gebiet. Wir haben für diesen kompletten und auch für den nächsten Tag für unsere Gruppe zwei Ansitzhütten vor der Bienenfresser-Kolonie gebucht, die wir abwechselnd besetzen. Wir schlagen vor, schon mit Sonnenaufgang an Ort und Stelle zu sein.

Ein Rundweg von etwa 20 Minuten erschließt den zentralen Teil mit weiteren frei zugänglichen Beobachtungshütten. Andere Wege führen in die landschaftlich reizvolle, freiere und wildere Natur entlang des Isozono; wer mag, kann bis zur Mündung gehen! Je nach Vorlieben besteht hier also die Möglichkeit, sich wirklich intensiv den Vögeln zu widmen, oder aber einen ruhigen Tag in der Natur zu verbringen, zu spazieren und auf die unterschiedlichsten Situationen zu reagieren.

Mittwoch, 26. Mai,  „Foce della Stella“ und die Lagune von Grado.

Am Morgen und am Vormittag besuchen wir nochmals die Bienenfresser in der „Isola della Cona“. Alternativ ist ein Ausflug nach Aquileia möglich.

Am Nachmittag fahren wir gemeinsam nach Marano Lagunare, einem kleinen, ruhigen, typischen Ort am Ufer der oberen Adria. Hier ist ein weiteres Vogelbeobachtungs- und Naturschutzgebiet angelegt, die „Foci dello Stella“. Auf ruhigen Rundwegen und Beobachtungshütten verbringen wir einige Stunden.

Am Abend erleben wir die Lagune von Grado von einer anderen Seite aus. Wir unternehmen eine Bootsfahrt in der Lagune und nehmen unser Abendessen in einem kleinen, traditionellen Fischlokal, auf einer kleinen Insel inmitten der Lagune gelegen, ein.

Donnerstag, 27. Mai 2021, Karstlandschaften

Das Wort „Karst“ ist von der lateinischen Wurzel „carsus“ für „Stein, Fels“ abgeleitet und hat sich in der Geologie für eine historische Landschaftsform in Slowenien und im angrenzenden Italien durchgesetzt. Slowenisch „kras“ bedeutet im Wortsinn „steiniger, unfruchtbarer Boden“. Damit haben wir diese Landschaft vom Untergrund her als karg, trocken, aus Kalkfelsen aufgebaut charakterisiert. Ungeschützt der Sonne des Sommers, der oft strengen Kälte des Winters und den heftigen Winden, vor allem der Bora, ausgesetzt, hat sich hier eine spezielle Flora und Fauna entwickelt. Die kargen, trockenen, immer wieder von Steinmauern oder Niederwald durchsetzten Wiesen sind vor allem für Insekten ein wertvoller Lebensraum.
Wir verbringen den Tag fotografierend und spazierend auf schönen Wegen und genießen ein typisches Abendessen in einem Land-Restaurant.

Freitag, 28. Mai 2021, Aussichtswarte der Julischen Voralpen

Das Friaul erstreckt sich von den Julischen Alpen bis ans Meer. Die Alpen selbst wollen wir nicht besuchen, aber in den Voralpen, direkt an der slowenischen Grenze, gibt es einen leicht erreichbaren 1642m hohen Gipfel, der bei gutem Wetter eine Aussicht vom Meer bis in die Julier erlaubt. Er schmückt sich außerdem mit blütenreichen Wiesen. Bis auf 1320m, kann man mit dem Auto fahren. Ein Bergweg führt über 300 Höhenmeter zum Gipfel. Allerdings macht es nichts, wenn man diesen Weg nicht oder nur zum Teil beschreitet: bereits direkt vom Parkplatz aus kann man ein herrliches Panorama inmitten schönster Wiesen genießen – und fotografieren. Am Nachmittag besuchen wir Cividale nel Friuli, ein schönes kleines Städtchen, das als Hauptstadt des frühmittelalterlichen Langobardenreiches einen wichtigen Platz in der Geschichte einnimmt.

Samstag, 29. Mai 2021, Stadtbummel im historischen Grado
und Heimreise.

Unser Programm endet nach dem Frühstück im Hotel. Wer noch Zeit hat, dem sind zum Ausklang ein paar entspannte Stunden in der historischen Altstadt von Grado sehr zu empfehlen: Stimmungsvolle Gassen, der Altstadthafen für kleine Fischerboote, Kirchen und Ruinen aus spätrömischer Zeit fügen sich zu einem außerordentlich schönen Ensemble.